Schwache zweite Halbzeit und fragwürdige Zwei-Minuten Strafen entscheiden das Spiel
Am vergangenen Samstag empfingen die Frauen der Handballabteilung der TSG Seckenheim den alten Rivalen HSG St. Leon/Reilingen und luden somit Fans zum Lokalderby in die Richard-Möll Halle.
Doch das Spiel stand schon vor Beginn unter keinem guten Stern: Die wurfgewaltige Nadine Titze fiel urlaubsbedingt aus und auch auf Anne Wild mussten die Flippers, aufgrund einer Fußverletzung vom letzten Spiel, verzichten. Aber Rike Fink konnte man aus der Not heraus abermals zurück in die Halle locken. Und so half die ehemalige Rückraumspielerin, mit neuen Schuhen ausgerüstet, aus und belohnte ihren Einsatz gleich mit drei Toren.
Das Team um Trainer Peter Jano fand einen guten Start in die Partie. Bei einem sehr knappen Torverlauf zu Beginn des Spiels, behielten die Flippers immer wieder die Nase vorne. Dann kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit konnten sie sich schließlich mit vier Toren absetzen und gingen somit zufrieden in die Pause. Hier glänzte vor allem die Torhüterin Sarah Kral, die nur sieben Treffer in ihrem Kasten zuließ.
Besonders stark waren auch die beiden Außenspielerinnen Hannah Edelmann und Monja Lorenz, die jede Chance verwandelten.
„Die erste Halbzeit war ganz in Ordnung.“ Beurteilt Peter Jano.
Doch mit dem Anpfiff der zweiten Hälfte fanden sich die Gastgeberinnen in ihrer gewohnten, schwachen Phase wieder. Nachdem die Gegnerinnen die Abwehr auf eine defensivere Variante umstellten, hatten die HSG-Frauen anfangs enorme Schwierigkeiten im Angriff, was die Spielerinnen aus dem Konzept brachte. Vorne wurden An- und Abspielfehler gemacht und die Chancen nicht effizient genug genutzt.
„Uns fehlten auch einfach Spielerinnen, die bei einer solchen Abwehr von hinten werfen,“ so Nathalie Schützdeller.
Diese Unsicherheit spiegelte sich leider auch in der Abwehr wieder, sodass die Gäste in der 42. Minute erstmals durch einen Sieben-Meter in Führung gingen.
Von da an zog die HSG St. Leon/Reilingen an den Seckenheimerinnen vorbei, auch die Auszeit von Peter Jano in der 46. Minute brachte nicht den erwünschten Effekt, somit sah man zu wie die Gäste ihrer Führung immer weiter ausbauten.
Die letzten zehn Minuten wurden dann plötzlich zu einem wilderen Spektakel: Lange Zeit fielen keine Tore, die sonst sichere Schützin Annika Rimpf vergab zwei Sieben-Meter, währenddessen kassierten die Gastgeberinnen eine unnötige und teilweise fragwürdige Zeitstrafe nach der anderen.
Zur 54. Und 55. Minute kam dann der Schock: Nathalie Schützdeller, Caroline Vreden, Cora Goldmann und Anke Schalk wurden naheweise zeitgleich für zwei Minuten auf die Bank verwiesen. Somit stellten sich dann Hannah Edelmann und Leah Ziegler zu zweit den voll besetzen Gegnerinnen. Damit war dann der letzte Drops gelutscht und die Gäste pirschten weiter davon.
In den letzten drei Minuten konnten Caroline Vreden und Nathalie Schützdeller, die zum Ende hin drei wunderschöne Treffer im oberen Winkel platzierte, zwar nochmal einiges wiedergutmachen, doch leider war es dann zu spät. Schließlich gaben die Flippers die Punkte ab und mussten sich mit einem Endstand von 22:25 geschlagen geben.
Die Mannschaft zeigt sich äußerst selbstkritisch sowie wütend und wird nächste Woche alles dransetzen um gegen die Reserve von Frisch Auf Göppingen wieder zwei Punkte einzufahren.
Für die HSG spielten:
Stella Gudenau (Tor), Sarah Kral-Meinhardt (Tor), Nathalie Schützdeller (6/3), Anke Schalk (1), Rike Fink (3), Carla Wiegand, Leah Ziegler (1), Hannah Edelmann (3), Caroline Vreden (4), Cora Goldmann, Monja Lorenz (4)
Trainiert von Peter Jano
Betreut von Rolf Bellmann (Physio)